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Stillen - wie, wie oft und wann?

Wie Stillen?

Die Technik des Stillens ist erlernbar. Gutes Anlegen fördert Milchproduktion und Milchfluß und verhindert wunde Brustwarzen. Gutes Anlegen trägt wesentlich dazu bei, daß Mutter und Kind das Stillen genießen können und gemeinsam gemütliche Stunden verbringen.

Grundsätzlich gibt es vier Anlegemöglichkeiten. Allen gemeinsam ist:

  • Ohr-Schulter-Hüfte in einer Linie, der Kopf muss nicht gedreht werden.
  • Der Bauch des Kindes ist zur Mutter gedreht, es ist ganz eng angelegt.
  • Das Kind hat möglichst viel vom Warzenhof im Mund - es macht den Mund zum Anlegen ganz weit auf.
  • Die Nasenspitze vom Baby berührt (zumindest fast) die Brust der Mutter.
  • Das Stillen soll für Mutter und Kind möglichst gemütlich sein und (nach den ersten Tagen) nicht weh tun - dazu werden einige Pölster benötigt.

Wie oft und wann Stillen?

Es ist schwierig, hier genaue Anweisungen zu geben, weil die Babys sehr unterschiedliche Stillzeiten und Stillintervalle fordern. Wenn Sie auf Ihr mütterliches Bewußtsein und Ihr Baby hören, werden Sie bald erkennen, wann es gestillt werden will und wann es andere Bedürfnisse hat.
Meistens wird das Baby in den ersten Tagen sogar 10-12 mal an der Brust trinken wolllen, später kann sich ein Rhythmus mit 5-8 Stillmahlzeiten einspielen. Viele Babys trinken mehrmals in ganz kurzen Abständen für eine Mahlzeit, um dann eine längere Pause zu machen. Viele Babys schlafen auch einige Minuten an der Brust, um dann weiter zu trinken. Besonders abends verlangen viele Babys häufigere Mahlzeiten.

Wenn es möglich ist, soll normalerweise ein Abstand von ca. 2 Stunden zwischen den Stillmahlzeiten eingehalten werden. (Die Babys werden dann zur nächsten Mahlzeit hungriger, trinken länger und erreichen das nahrhafte Milchfett, das erst nach mehreren Minuten in großer Menge in der Milch erscheint). Asu diesem Grund sollte das Stillen an einer Brust nicht weniger als ca. 15 min betragen und jedesmal beide Seiten angeboten werden.

Im Alter von ca. 6-7 Wochen fühlt sich die Brust weicher an und die meisten Babys verlangen, öfter gestillt zu werden. Durch das öftere Anlegen wird mehr Milch gebildet und der Rhythmus kann sich wieder einspielen. Auch im Alter von ca. 3 Monaten kann solch eine unruhige Phase auftreten.

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