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Herzgeräusch, akzidentelles (funktionelles bzw. harmloses)

Bei Kindern und Jugendlichen ist ein Herzgeräusch das häufigste Symptom eines angeborenen oder erworbenen Herzfehlers. Nach dem ersten Lebensjahr werden fast alle Herzfehler aufgrund ihrer typischen Geräuschphänomene diagnostiziert. Die bei einem Herzfehler hörbaren Geräusche bezeichnet man als „organische" Herzgeräusche.

Bei ca. 70% herzgesunder Kinder und Jugendlichen treten jedoch während des Wachstums auch Herzgeräusche auf, welchen keine Pathologie zugrunde liegt. Diese werden als „akzidentelle" Herzgeräusche bezeichnet und haben einen typischen musikalischen Klangcharakter. Da sie durch Zustände mit erhöhtem Herzzeitvolumen verstärkt werden, fallen sie häufig im Rahmen von fieberhaften Infekten auf. Die Unterteilung der nicht pathologischen Geräusche ist in der Literatur nicht ganz einheitlich.

Die zwei häufigsten akzidentellen Geräusche sind das Stillsche Geräusch (häufig zwischen 3.und 6. Lebensjahr) und das juvenile Pulmonalsystolikum (häufig zwischen dem 10.und 14. Lebensjahr). Venöse Flussgeräusche und supraklavikuläre Strömungsgeräusche werden weniger häufig diagnostiziert.

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Zusammenfassend sollte jedes Kind mit einem Herzgeräusch zunächst einmal von einem Facharzt für Kinder-und Jugendheilkunde untersucht werden, der häufig allein durch den typischen Charakter des Geräusches bereits die Diagnose eines akzidentellen Geräusches sichern kann. Eine weitere Diagnostik ist erforderlich, wenn das Herzgeräusch nicht sicher als akzidentell eingestuft werden kann. [...]

K. Pallasmann, U. Salzer-Muhar