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Karies-Vorsorge

Wie kann man Kinder vor Karies schützen? Wann beginnt man am besten mit der Vorbeugung?

Die wirksame Karies-Vorbeugung beginnt schon bei der guten Zahngesundheit der Eltern: Die Übertragung des Bakteriums „Streptococcus mutans" von den Eltern auf die Kinder sollte unbedingt verhindert werden. Das Bakterium legt sich als Belag im Mund an (oraler Biofilm) und kann somit Karies verursachen. Schon Schwangere sollten ausreichend Vitamine und Spurenelemente zu sich nehmen (in Absprache mit Frauenärztin/-arzt) und eine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, da in dieser Zeit Biofilme besonders leicht entstehen. Für Säuglinge ist Stillen die beste Vorbeugung, weil Muttermilch weniger Zucker und leichter zu verarbeitende Kohlehydrate als Milch-Fertignahrung enthält. Eine „Stillkaries" ist in der medizinischen Literatur nicht bekannt, die „Milchflaschenkaries" kommt jedoch häufig vor. Daher sollte Säuglingen und Kleinkindern nicht zuviel Süßes angeboten werden, vor allem keine süßen Milchbreie oder gezuckerten Kindertees zum „Einschlafen". Mit Durchbruch der Milchzähne beginnt die lokale Zahnpflege – zunächst nur Abwischen der ersten Zähnchen mit Wattestäbchen, später Kinderzahnbürste. Der Nutzen fluoridhaltiger Zahnpasta ist umstritten. Fluoride wirken vor allem lokal – die Kontaktzeit während des Putzens ist aber nur kurz. Deshalb empfiehlt sich die zusätzliche Einnahme von Fluoridtabletten. Am besten kontaktiert man diesbezüglich und bei allen weiteren Fragen zum Thema „Kinder-Zahngesundheit" den Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde.

Univ.-Prof. Dr. Almuthe C. Hauer
Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz