Sportliche Aktivitäten verbesserten die Fähigkeit der Gefäße, sich zusammenzuziehen und auszudehnen, d.h. begünstigen ihre Flexibilität. Kinder, die sich von klein auf viel bewegen und früh mit Sport beginnen, beugten längerfristig Herz-Kreislauferkrankungen vor. Jeder Schritt dahin sei wichtig. Selbst wenn ein Kind, das sich bisher kaum bewegt hat, mit leichten Aktivitäten beginne und die Zeit verringere, die es körperlich inaktiv verbringt, habe dies schon positive gesundheitliche Auswirkungen, erklärte der korrespondierende Autor der Studie, Prof. Dr. Eero Haapala von der Faculty of Sport and Health Sciences an der University of Jyväskylä. Gemeinsam mit seinen Kollegen kam Letzterer zu dem Schluss, dass körperliche Betätigung mit hoher Intensität dabei den besten Effekt auf die Gefäßflexibilität hat – im Vergleich zu Maßnahmen, die gemäßigte Bewegung beinhalten oder eine Verringerung der Zeit, die Kinder ohne Bewegung verbringen. Jungen profitieren demnach besonders von anstrengendem Sport.
440 Mädchen und Jungen, die zu Beginn der Studie zwischen 6 und 9 Jahren alt waren, hatten sich zwei Untersuchungen unterzogen: zum Studienstart und dann nach 2 Jahren. Für die Gefäßstudie konnten die Experten die Daten von knapp 250 Kinder aus diesem Pool auswerten. Körperliche Aktivität und bewegungsarme Zeiten wurden mit einem kombinierten Herzfrequenz- und Körperbewegungssensor für mindestens vier aufeinanderfolgende Tage ohne Unterbrechung, einschließlich zwei Wochentagen und zwei Wochenendtagen, in Zeiträumen von 60 Sekunden analysiert. Der kombinierte Herzfrequenz- und Bewegungssensor wurde mit zwei Elektrokardiogrammelektroden an der Brust des Kindes befestigt. Die Kinder sollten den Monitor ständig tragen, auch wenn sie schliefen oder bei sportlichen Aktivitäten. Die Gefäßflexibilität wurde mithilfe von Fingerphotoplethysmographie gemessen – dabei messen optische Sensoren für Puls und Blutsauerstoffsättigung die Änderung des Blutvolumens in den Blutgefäßen.
Vergangene Studien haben Arterienverkalkung bereits in der Kindheit vor allem im Zusammenhang mit Übergewicht, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie (erhöhte Blutfettwerte) beobachtet. Die wenigsten denken bei Kindern schon an die Gefäßgesundheit. Doch gibt es auch in dieser Lebensphase Faktoren, die diese positiv oder negativ beeinflussen können. So konnten australische und britische Forscher beobachten, dass sich die Anpassungsfähigkeit der Arterien schon im Verlauf von 4 bis 6 Monaten verschlechterte, wenn 10- bis 11-jährige Kinder aufhörten, sich intensiv körperlich zu bewegen.
Quellen: Journal of Sports Sciences, EurekAlert, University of Jyväskylä, Medicine and Science in Sports and Exercise